Warum ich nichts mehr vom Tischler haben möchte.

In Zeiten von Möbelkonfiguratoren, die einem bequem seine Lieblingsmöbel ausspucken fällt es immer schwerer hohe Kosten für Einzelanfertigungen aufzurufen mit dem Grund ja auch „nur“ seine Brötchen verdienen zu wollen.

Wer hoch stapelt, kann tief fallen. Hier der Versuch möglichst hoch zu kommen…

Wer guckt eigentlich zurück und prüft seine vergangenen Käufe?

Klar manche Dinge sind wirklich elementar wichtig und manche sind einem persönlich wichtig, die man dann „haben“ möchte.

Warum macht es Sinn sich stundenlangen Besprechungen hinzugeben?

Weil ich eine perfekte Anpassung für meine Situation bekomme.

Bitte, bitte keine Ral-Farbfächer mit 256 Farben!

Das ist ein typisches Industrie-Beispiel, das man denkt das die Entscheidungsgewalt bei mir als Kunde liegt.

Was wäre wenn ein Kunde fragt:

„Ich möchte nicht, dass mein Nichtwissen über Ihre Möbelsysteme ausgenutzt wird und ich unter Kaufdruck gerate, indem Sie mir ihr Standardprogramm in marketinkoptimierten Abläufen schmackhaft machen. Sie sind nett, Ihr Angebot hingegen nicht.

Es ist nicht auf mich angepasst.

Alle maschinell gut auszuführenden Schritte werden als „klare Möbel“ verkauft.

Bauhaus oder wie?

Und alle Farben als individuell.

Ich lehne mich hier ganz schön aus dem Fenster, aber mir brennt es auf der Seele, wenn fast alle Berufsschüler den Beruf gewechselt haben.

Obwohl uns ein Wirtschaftsprüfer auch gut täte, bin ich davon überzeugt, dass „wir“ auch über Jahre gelernt haben, Abläufe zu optimieren und gute Händler zu finden, die uns zu guten Preisen beliefern.

Ich hörte mal ein Gespräch eines Galeristen mit wo ein Besucher plump sagte, dass das Bild zu teuer wäre…

Möbel sind keine Bilder, das ist klar.

Ich sehe meine Leistung dennoch nicht nur als reine Dienstleistung, rein zeitlich gesehen.

Es ist auch die „Energie“, die in ein Projekt einfließt. Ich suche seit Jahren immer wieder nach neuen Kniffen, Ideen und Farbabstimmungen.

Was kann ich weglassen?

In manch alten Büchern und technischen Zeichnungen sieht man noch schöne Zeitveränderung von Geschmäckern.

Wir Minimalisten brauchen keine Möbel.

Ich brauch auch nicht viele. Den gut gestalteten Rest kauf ich im Möbelhaus.

Zum Beispiel ein von auf Ausbeutung von anderen hergestelltes Regal was verhindert, dass mein Buch nicht aus ein Meter Höhe auf mein schlecht sanierten Billigboden fällt. Holz wächst ja zum Glück noch nach.

Ich glaube nicht, dass man ein Möbel neu erfinden muss, aber es gibt sehr witzige und nette Details, die mit Kunden zusammen entwickelt wurden, die dann ein einziges Möbel wirklich zu dem eigenen machen. Persönlich und mit guter Energie übergossen.

Von mir. Von Ihnen.

Ich hoffe Sie haben den Text nicht allzu ernst aufgefasst.

Doch bitte kauf doch endlich meine Möbel!

Ihr Menschenfreund und Dienstleister und Möpelfreund.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Frieder Korff